Das LOST & FOUND für Immaterielles
Foto: Ariane Pochon
Was haben Sie verloren? Was gefunden?
Nein, nicht Dinge. Nicht-Dinge. Immaterielles.
Im Laufe unseres Lebens finden und verlieren wir immer wieder – Dinge, aber auch Nicht-Dinge. Plötzlich merken wir, dass die Hoffnung auf der Strecke geblieben ist, die Motivation abhanden gekommen, wir uns von einer Vorstellung verabschiedet haben. Oder wir stossen auf etwas, entdecken eine neue Lust und Leidenschaft, den Glauben an uns oder an Grösseres. Eine Vision. Eine Erkenntnis. Den Sinn einer Erfahrung oder Begegnung.
Das FUNDBÜRO2 lädt ein und regt an: zur Reflexion und zum Teilen, zum Mitteilen, zum Austausch. Während eines Jahres (2017) wurde tatsächlich ein Schalter betrieben – im Pavilleon, einem ehemaligen Tickethäuschen auf dem Werdmühleplatz, mitten in Zürich, und im weltweiten Netz. Dort nahmen wir, Patrick Bolle und Andrea Keller, sowie unterschiedliche Gastbeamte die Meldungen zahlreicher Kundinnen und Kunden entgegen.
Das Kunstprojekt war auch medial ein grosser Erfolg. Die Idee machte nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland die Runde, Journalistinnen und Journalisten reisten an, um dem weltweit ersten Fundbüro für Immaterielles einen Besuch abzustatten ... Und auch das FUNDBÜRO2 packte seine Koffer und gastierte bei einem Kunstfestival in der Schwäbischen Alb. Es folgte ein Buchvertrag vom Deutschen Rowohlt-Verlag.
Das Buch «Guten Tag, haben Sie mein Glück gefunden?» erschien Ende September 2018. Darin sind neben einer Auswahl der Meldungen auch Essays zu verschiedenen Themen publiziert. Plus: Es bietet Platz für neue, weitere Fund- und Verlustgeschichten. Wir hoffen natürlich, dass das Fundbüro für Gefühle, Gedanken und Ideen auf diese Weise weiterexistiert – eben in der Hand und der Fantasie der Leserinnen und Leser.